Sonntag, 26. August 2012

Bergkräutertee

Heute wird beschlossen aus muskulären und Wetter-bedingten Gründen, es giesst aus Kübeln, die Etappe kurz zu halten. In Ampächli gönnen wir uns die erste Rast und warten im Schabell auf besseres Wetter.


Da ist P. Er erzählt mir, dass er bei der Bahn arbeite. Sein Dialekt sei aber nicht von hier, fällt mir auf. Nein, er wohne erst seit 6 Jahren hier. Vor 8 Jahren habe er hier ein Ferienhaus gehabt, sei dann aber schwer erkrankt. Selbst der Pfarrer habe nach ihm gefragt, obwohl er ja nur Ferienhäusler gewesen sei. Nach der Genesung habe er in Zürich alle Zelte abgebrochen und sei hierher gekommen. Die Leute kümmerten sich hier um einander und auch das Team sei super. Anfänglich habe er sich schon etwas ungeschickt angestellt, mit dem vielen Schnee. Damals sei er auch noch schwerer gewesen. Er freut sich schon auf den 30. August wo die Sonne während 40 Sek durchs Martinsloch den Kirchturm bescheint. Man merkt, P. fühlt sich hier richtig gut aufgehoben. Und ich merke nicht, dass die Spagetti's inzwischen kalt geworden sind.

Der Höhenweg zur Erbsalp bietet dann Gelegenheit, an den Tschingelhörnern, die mächtigen Gesteinsverschiebungen, wo älteres auf jüngerem Gestein liegt, zu beobachten.



Neben der Skihütte Erbs spielt ein Teilzeit-Pensionär Schwiizerörgeli.Karrierte Tischtücher, Geranien uns Schweizerfahne-der Retrostyle hat hier voll zugeschlagen.


Doris und Ruedi, das Wirtepaar der Skihütte Obererbs, haben für jeden Gast ein empatisches Wort, selbstgesammelten Bergkräutertee, ebensolche Heidelbeertorte und beste Alpenmenues. Auf der Herrentoilette hängt DER Bauernkalender und auf der Damen noch ein schönerer. Spürbar ist, Wissmann's ist das gesammte Wohl der Gäste ein Anliegen. Unsere Glieder regenerieren hier bestens beim lesen Franz Hohler's Steinernes Meer über Elm im letzten Jahrhundert aus Sicht einer Zweitklässlerin.


Morgens aus dem Fenster

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