Dienstag, 18. September 2012

Rocher de Naye

Im Hotel il Le Lécherette gibt es heute Frühstück im Zimmer, welches am Vorabend bereitgestellt wurde. Zwei Scheiben Brot sind mittlerweile natürlich etwas mager für eine Wandersfrau und die Thermoskanne mit Kaffee eiskalt.
Nun denn ...geht es trotzdem noch ein Mal auf eine prächtige Tour!





Die Etappe ginge laut Beschrieb 7.15h. Da das Wetter aber umschlagen könnte, und mich die beiden in Basel wohnghaften überzeugen können, ändern wir die Route und gehen zusammen den Weg entlang dem einsamen Hongrin-Stausee. Nur einzelne Fischer sind auszumachen. Dabei sparen wir mehr als eine Stunde.





Später schlängelte sich der Weg durch moorige Alpweiden hinauf.
Dort hatten wir das einzige beängstigende Erlebnis der ganzen Reise: In einer Weide stand ein einsames Pferd mit Klingel um den Hals. Wir deuteten das nahe herankommen anfangs als Neugierde. Doch nun begann dieses Pferd wild schnaubend Hailey zu jagen. Ich nahm sie sogleich an die Leine, hatte aber somit nichts mehr in der Hand dieses wild gewordene Huftier abzuwehren. Zum Glück hatten Ruedi und Jean-pierre Wanderstöcke, mit denen sie sich dem Pferd immer wieder in den Weg stellten. Wir waren alle vier froh, diese Weide verlassen zu können. Es hätte ein lustiges Video abgegeben...


Auf einer ruhigeren Wiese assen wir dann gemütlich einen "Klöpfer". Dass ich erst seit einem Tag einen Deo habe, aber schon alle Zeit einen Senf über die Berge trage, liess den beiden Nord-west-Schweizern den Kiefer hinunter fallen.



Der schmale Aufstieg ab dem Col de Chaude in den steilen Grashängen und der folgende Grat auf 2000 m öffnen den Blick zum Genfersee vom Eiger bis zum Mont-blanc!



Wir staunen über die riesige Strecke, die wir mittlerweile zurückgelegt haben.









Wir durften hautnah erleben, was früher an der Tagesordnung war.





Genau in dem Moment wo wir in Rochers de Naye ankommen bedecken Wolken den Himmel und der Regen lässt dann nicht mehr lange auf sich warten.
Ich entscheide ganz spontan, aufgrund dieser Wetterlage die Reise hier zu beenden. Ansonsten hätte ich hier übernachten müssen, um anderntags etwa 5 Stunden hinunter nach Montreux zu laufen. So löse ich auch kurzerhand ein Bahnbillet für die randvolle Zahnradbahn. Ich sitze gegenüber einem indischen Pärchen auf Hochzeitsreise.
Wir verabschieden uns von Ruedi und Jean-Pierre die glücklicherweise noch weitere Teile der Via Alpina vor sich haben...

Innerhalb 4 1/2 Stunden sind wir wieder dort, wo wir vor 22 Tagen gestartet sind.. Das plötzliche Ende dieser langen Wanderung, die vielen Leute und der Wetterumschlag sind dann doch etwas viel nach dieser ruhigen, beschaulichen und emotional intensiven Zeit.



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